Figuren in Tolkiens Welt
In Tolkiens Fantasy Welt gibt es eine
Vielzahl an Charakteren. Wir stellen euch hier die Wichtigsten vor.
Eru Ilúvatar
Eru Ilúvatar ist der Schöpfergott in Tolkiens Welt. Das Charakteristische an ihm
ist, dass er bis auf einmal, beim Untergang Númenors – niemals direkt in seine
Schöpfung eingreift. Er gestattet einigen der Ainur jedoch, auf der Erde zu
verweilen. Denn er verleiht den Ainur schöpferische Kraft, ohne sie jedoch als
Götter zu bezeichnen.
Eru Ilúvatar wurde in Mittelerde äußerst selten direkt verehrt. Lediglich auf
der untergegangenen Insel Númenor gab es eine Kultstätte für ihn.
Valar
Singular Vala. Die Valar sind Ainur, die sich auf die Welt begeben, um sie zu
gestalten. Hierzu nehmen sie auch selber eine Gestalt an. Acht der Valar, die
Aratar, sind besonders mächtig: Manwe, Varda, Ulmo, Yavanna, Aulë, Mandos,
Nienna und Oromë. Manwe ist der König der Valar.
Melkor ist durch seinen Fall zum Bösen in dieser Liste nicht enthalten, obwohl
er der mächtigste der Valar war.
Die Valar gestalteten die Welt nach dem Bild, das sie in der Musik der Ainur vor
Ilúvatar erschaffen hatten, doch durch Melkors Anstrengungen erreichten sie nie
die Perfektion, sodass die Welt nur ein Kompromiss zwischen der göttlichen
Vorstellung und böser Zerstörungswut ist.
Melkor (Morgoth)
Melkor („der in Macht ersteht“) ist gleichen Ranges mit Manwe, und dennoch der
mächtigste der Valar, denn er hat an allen ihren Fähigkeiten und ihrem Wissen
Anteil. Er wendet sich sehr früh gegen das Werk Ilúvatars, aus seinem Wunsch
heraus, eigene Schöpfungen hervorzubringen und über sie zu herrschen. Als einer
der Ainur bringt er Misstöne in die Große Musik ein und legt damit das Fundament
für die dunklen Seiten von Mittelerde.
Er zerstört ständig die Werke der anderen Valar und erschafft die bösen
Geschöpfe der Welt. Dennoch kann er, wie alle Valar, kein Leben erschaffen,
sondern nur zu seinem Zweck verdrehen und wandeln. Viele Maiar und Menschen
werden von ihm verführt oder durch Knechtschaft in seine Dienste gezwungen.
Zum Ende des ersten Zeitalters wird Melkor nach dem Krieg des Zorns von den
Valar in die Zeitlose Leere verbannt. In Mittelerde bleiben aber noch viele
seiner Diener erhalten, unter anderem auch Sauron, die weiterhin Melkors Willen
umsetzen.
Manwë
Manwë Súlimo war der edelste und höchste der Valar. Weil er die Vorhaben
Ilúvatars am besten verstand, wurde er dessen Statthalter. Er war das Gegenstück
zu seinem Bruder Melkor, und ist nach dessen Verbannung aus den Reihen der Ainur
der mächtigste der Valar.
Manwë regiert in Valinor in seinen Hallen auf Taniquetil, dem höchsten aller
Berge, und ist Herr über die Winde von Arda (der Welt). Seine Gemahlin ist Varda,
Göttin der Sterne, die von den Elben auch Elbereth genannt wird. Manwë
unterstehen auch die mystischen großen Adler aus Mittelerde.
Aulë
Aulë wird zu Beginn des Silmarillions als viertmächtigster bezeichnet. Er ist
der Meister der Künste und des Wissens. Seine größten Werke waren die Zwei
Lampen der Valar, die Gefäße für Sonne und Mond, und die Zwerge. Er erschuf die
Zwerge schon bevor die „Kinder Ilúvatars“, Elben und Menschen, auf die Erde
kamen.
Trotz seiner Kunstfertigkeit ist Aulë bescheiden und Besitz oder Herrschaft
kümmern ihn nicht. Sauron und Saruman waren einst seine Diener.
Yavanna
Yavanna war die Frau von Aulë und die ältere Schwester von Vána, der Ewigjungen.
Sie wurde als hoch gewachsen wie eine Zypresse beschrieben und soll stets grüne
Gewänder getragen haben. Sie pflanzte alle Samen der Pflanzen von Arda. Ihr
größtes Werk war wohl, dass sie die zwei Bäume des Lichts entstehen ließ (Telperion
und Laurelin), welche zwanzigtausend Jahre die Länder von Valinor erhellten.
Da sie sehr bestürzt war, als Aulë willkürlich die Zwerge erschuf, bat sie Eru
um Hüter für ihre Schöpfungen. Eru gewährte ihr diesen Wunsch und erschuf die
Ents oder Baumhirten, die das willkürliche Verletzen der Natur verhindern
sollten.
Maiar
Die Maiar, Singular Maia, sind von Eru Ilúvatar geschaffene Wesen, von ähnlicher
Art wie die Valar, doch minderen Ranges, manchmal auch als deren Diener
bezeichnet.
Während die Valar in etwa mit mythologischen Göttern vergleichbar sind, können
die Maiar als Engel und Dämonen, auch Feen, Elfen, Kobolde etc. oder aber auch
Halbgötter Mittelerdes betrachtet werden. Einige Leute meinen, dass manche Maiar
im Dienste der Götter Tiergestalt annahmen.
Die bekanntesten Maiar aus der Zeit des Ringkrieges sind Sauron, Olórin/Gandalf
und Saruman, aber auch der Balrog von Moria.
Sauron
Sauron war ursprünglich ein Maia Aules. Er wurde aber dann von Morgoth (Melkor),
dem gefallenen Vala, verführt. Seine Bewunderung für Melkor war ehrlich, und er
baute ihm sogar einen Tempel auf Númenor.
Allerdings hatte Sauron weder die Macht noch das Temperament seines großen
Vorbilds. Bei Melkors Verbannung in die Äußere Leere entkam Sauron und begann,
in Mittelerde seine Pläne zu schmieden. Sauron baute sich die mächtige Festung
Barad Dur in Mordor.
Nach dem Fall Númenors konnte er nur noch durch Truggestalten in Erscheinung
treten oder durch Kreaturen wirken, die von seinem Willen gelenkt werden.
Er verführte Menschen und Zwerge, unterwarf sich aber schließlich den mächtigen
Númenórern, einem Menschenvolk. Durch List gelang es ihm, den König von Númenor
gegen die Valar aufzuhetzen.
Sauron schmeichelte sich im Zweiten Zeitalter als Annatar (Herr der Geschenke)
bei den Elben ein.
Er lehrte die Elben, „Ringe der Macht“ zu schmieden, und ist auch der Schmied
des Einen Ringes, des Meisterringes, in den er einen Großteil seiner Macht
übertrug. Wachsame Elbenfürsten wie Círdan, Gil-Galad und Galadriel widerstanden
und durchschauten ihn jedoch. Sauron baute gegen Ende des 2. Zeitalters ein
neues Heer auf, wurde aber durch den „Letzten Bund“ der freien Völker
Mittelerdes, angeführt durch Ereinion Gil-galad, dem Hohen König der Elben von
Mittelerde, und Elendil, dem König der westlichen Menschen, besiegt. Elendils
Sohn Isildur schnitt ihm den Finger ab, an dem der „Eine Ring“ steckte. Damit
war Saurons Macht gebrochen.
Isildur widersetzte sich jedoch dem Rat der Elben und vernichtete den Ring
nicht, sondern beanspruchte ihn für sich. Da an den Ring Saurons Lebenskraft
gebunden war, konnte Sauron als geschwächtes und körperloses Wesen in langen
Jahren von neuem beginnen, seine Macht aufzubauen. Vorerst hauste er in Dol
Guldur im Grünwald (der daraufhin bald Düsterwald genannt wurde). Später kehrte
er wieder nach Mordor zurück und baute den Dunklen Turm wieder auf. Er begann
bald darauf mit der Suche nach dem „Einen Ring“. Saurons Ziel war die
Alleinherrschaft über Mittelerde.
Nach der Vernichtung des „Einen Ringes“ in den Feuergluten des Schicksalsberges
wurde auch Saurons Schicksal besiegelt.
Balrogs
Balrogs waren Maiar oder urzeitliche Geister niedrigeren Ranges, die wie Sauron
von Melkor, dem dunklen Vala, verführt worden waren. In der Hierarchie Melkors
wurde den anfangs zahlreichen Balrogs viel Macht über niedere Geschöpfe wie Orks
und Trolle zugesprochen. In der späteren Erzählung vom Herrn der Ringe erscheint
der Balrog von Natur aus mächtiger als die im Silmarillion beschriebenen.
Als Maiar traten sie, nachdem sie Arda betreten und sich Melkor unterworfen
hatten, in der Gestalt großer, humanoider Wesen auf, die von Feuer erfüllt waren
und sich in Flammen und Schatten hüllten. Bewaffnet war zumindest der Balrog von
Moria mit einer mehrfach begeißelten, feurigen Peitsche. Im ersten Zeitalter
gehörten sie zu den gefürchtetsten Dienern Melkors.
Der einzige namentlich erwähnte Balrog ist Gothmog, der Fürst der Balrogs. Er
kommt mehrmals im Silmarillion vor und wird schließlich in der Schlacht um
Gondolin von dem Elbenhauptmann Ecthelion vernichtet, der in diesem Kampf
ebenfalls sein Leben verliert. Wo sich die restlichen Balrogs befinden, ist
unbekannt.
Die meisten gingen in der Schlacht, die zum Fall von Angband führte, zugrunde,
doch gelang es einer kleinen Schar, zu entkommen, indem sie sich „an den Wurzeln
der Erde“ verbargen. Einer von ihnen flüchtete sich in die tiefsten Abgründe des
Nebelgebirges. Als die Zwerge in den Minen von Moria immer tiefer gruben,
weckten sie diesen Balrog. Er erschlug viele der Zwerge, unter ihnen auch König
Durin VI. Sie flohen und nannten den Balrog „Durins Fluch“.
Mit diesem Balrog kämpft Gandalf der Graue, als er mit der Gemeinschaft des
Ringes die Minen von Moria durchquert und wird von dem Balrog, den er Flamme von
Udun (Udun ist die Sindarin-Bezeichnung für die erste Festung Melkors in
Mittelerde) nennt, in den Abgrund gerissen. Sie kämpfen von tief unter dem
Nebelgebirge bis zum Gipfel des Zirak Zigil, wo Gandalf den Balrog letztlich
vernichtet, um den Preis seines eigenen sterblichen Körpers.
Istari
Die Istari sind Maiar in der äußeren Erscheinungsform von Menschen, die
allerdings kaum oder gar nicht altern. Von den Menschen Mittelerdes werden sie
als „Zauberer“ beschrieben.
Sie erschienen um das Jahr 1000 im dritten Zeitalter im Westen Mittelerdes,
nachdem Sauron wieder erstarkt war. Sie wurden von den Valar geschickt, damit
sie die Völker Mittelerdes im Kampf gegen Sauron beraten und unterstützen
können.
Es waren fünf: Zuerst Saruman der Weiße, dann die zwei blauen Zauberer Pallando
und Alatar, von denen überliefert ist, dass sie in den Osten von Mittelerde
gingen und nie wiederkehrten, Radagast der Braune und zuletzt Gandalf der Graue.
Saruman der Weiße, welcher der Älteste unter ihnen ist und als erster die
Gestade Mittelerdes betreten hat, ist auch ihr Anführer und hat den Vorsitz im
Weißen Rat inne.
Nachdem Saruman die freien Völker Mittelerdes verraten hat, indem er sich mit
Sauron verbündete, verliert er seinen Platz im Weißen Rat. Gandalf, der zuvor
schon den engsten Kontakt zu den Führern der Hochelben, Elrond und Galadriel,
hatte, wird nun der Anführer des Widerstandes gegen Sauron.
Gandalf
Gandalf ist eine der Hauptfiguren in den Romanen “Der Herr der Ringe“ und “Der
kleine Hobbit“. Er ist einer der Istari, ein Maia in der Gestalt eines alten
Mannes mit langem Bart und grauen (später weißen) Haaren. Die Völker nehmen ihn
meist als Zauberer wahr.
Er trägt ein legendäres elbisches Schwert namens Glamdring, welches er während
der Reise mit Bilbo in der Höhle der Trolle fand, und einen Zauberstab. Er ist
bei den Hobbits vor allem bekannt durch seine spektakulären Feuerwerke.
Gandalf begleitete Bilbo und die 13 Zwerge auf ihrem Abenteuer. Später erkannte
er, dass der Ring, den Frodo von Bilbo erhalten hatte, der „Eine Ring“ von
Sauron war, und riet Frodo dazu, nach Mordor zu gehen, um dort den Ring zu
zerstören.
Gandalf der Graue stürzte gegen Ende des ersten Bandes von “Der Herr der Ringe“
in den Minen von Moria in einen Abgrund, als er mit einem Balrog kämpfte.
Letztlich besiegte Gandalf den Balrog, musste dafür aber mit seinem Leben
bezahlen. Nach seinem Tod wurde er jedoch im zweiten Band “Die zwei Türme“ von
den Valar als “Gandalf der Weiße“ zurückgeschickt.
Als “Gandalf der Weiße“ nahm er Sarumans Platz ein und verstieß Saruman aus dem
Orden. Von da an nahm er eine weit aktivere Rolle im Kampf um Mittelerde ein und
trat als “Weißer Reiter“ im Kampf um Rohan und Minas Tirith in Erscheinung. Er
ist die treibende Kraft im Widerstandskampf gegen Sauron. Am Ende des Ringkriegs
krönte er Aragorn zum König von Arnor und Gondor.
Am Ende von “Der Herr der Ringe“ zog er mit vielen Elben und den Trägern des
“Einen Ringes“ Bilbo und Frodo zu den “Grauen Anfurten“ der Elben und schiffte
sich ein, um mit ihnen nach Valinor zu segeln.
Saruman
Saruman der Weiße, ist ebenfalls ein Istar. Er war ursprünglich der Größte der
Zauberer, Anführer des Weißen Rates des Ordens der Zauberer. Er war sehr
bewandert in der Kunde von den Großen Ringen und erforschte lange ihre
Geschichte.
Seine Festung Orthanc in Isengart wird als schlanker Turm aus einem schwarzen
Stein beschrieben, der oben in spitzen Zinnen auslief, von denen er nachts die
Sterne beobachtete.
Während Saruman zunächst die treibende Kraft im Kampf gegen Sauron war, wurde er
später von der Gier nach der Macht des Ringes und von Saurons Beeinflussungen
durch den Palantír von Orthanc zum Verrat veranlasst. Er verriet Gandalf und
sperrte ihn zunächst auf der Zinne von Orthanc ein. Im Dienste Saurons stellte
er eine riesige Armee aus Uruk-hai und Orks auf, die er gegen Rohan in den Krieg
schickte.
Seine Festung Isengart wurde im Ringkrieg von den Ents belagert, erobert und,
bis auf den Turm Orthanc, zerstört. Nach Saurons Niederlage und dem Ende des
Ringes wurde Saruman freigelassen, blieb aber dem Bösen treu und brachte das
Auenland unter seine Herrschaft, was ihm nicht allzu schwer fiel, da er schon
seit geraumer Zeit Handelsbeziehungen mit den dortigen Hobbits und Menschen
pflegte.
Im Auenland kam er durch die Hand seines Dieners Gríma Schlangenzunge ums Leben.
Die Umstände seines Todes (sein Leichnam „verweht im Wind“, ähnlich wie Saurons
Geist nach dem endgültigen Fall von Barad-Dur) zeigen seine Abstammung als Maia.
Kankra
Kankra ist keine Maia, da sie die Tochter von Ungoliath, eine Maia in Gestalt
einer riesigen Spinne, und einem nicht maiarischem, nicht bekannten Spinnenwesen
ist.
Kankra hatte ein großes Nest in Cirith Ungol, und viele Jahre lebte sie von
Menschen, Orks und Elben und diente als sichere Wache, um jeden daran zu
hindern, Mordor auf jenem Wege zu betreten.
Um das Jahr 3000 fing sie Gollum, ließ ihn aber wieder frei unter der Bedingung,
dass er ihr Nahrung beschaffte. Im Jahre 3019 im dritten Zeitalter, auf dem Weg
zum Schicksalsberg, führte Gollum Frodo und Sam zu Kankras Versteck, in der
Hoffnung, sie würde Frodo töten, so dass er den “Einen Ring“ erbeuten könne.
Kankra lähmte Frodo, wurde aber von Sam mit der Phiole Galadriels geblendet und
mit dem Schwert Stich schwer verwundet. Über Kankras weiteres Schicksal schreibt
Tolkien nichts.
Elben
Die Elben wurden von Ilúvatar geschaffen. Sie kamen vor den Menschen in die Welt
und haben das Vorrecht der Unsterblichkeit, sind jedoch „an die Kreise der Welt
gebunden. Außerdem erliegen Elben keinen Krankheiten und ihre Seelen wandern,
sofern sie sterben, in Mandos Hallen, in denen sie, laut Tolkien, auf das Ende
der Zeit und das Kommen Ilùvatars warten.
Einst gefürchtete Krieger und begabte Künstler, bestimmen sie über viele
Jahrhunderte das Schicksal von Mittelerde, sind aber gegen Ende des Dritten
Zeitalters weniger mächtig, in ihre Reiche zurückgezogen und des Lebens in
Mittelerde überdrüssig. Zu Beginn des Vierten Zeitalters, nach dem Ende des
Ringkrieges, verlassen die meisten von ihnen Mittelerde, unter ihnen auch die
Träger der Elbenringe.
Eine wichtige Untergruppe der Elben sind die Eldar, das “Volk der Sterne“,
diejenigen Elben, die sich der Großen Wanderung nach Westen in die Unsterblichen
Lande anschlossen. Die Gruppe der Eldar umfasste drei Stämme, die Vanyar, die
Noldor und die Teleri. Von den Teleri trennten sich unterwegs zwei Gruppen ab:
die Nandor östlich des Nebelgebirges und die Sindar in Beleriand. Die meisten
Noldor kehrten später unter der Führung von Feanor nach Mittelerde zurück.
Feanor
Feanor (geboren im “Zeitalter der Bäume“) war der älteste Sohn Finwes. Er galt
als der Größte der Noldor, war Schüler des Vala Aule und der Erfinder der
feanorischen Schrift. Seine Kunst zeigt sich insbesondere bei der Schaffung der
Silmarilli und der Palantíri.
Allerdings war seine zunehmende Besessenheit von den Silmaril, zusammen mit den
Einflüsterungen Melkors, auch der Grund für die Rebellion der Noldor gegen die
Valar, die letztlich in die Verbannung führte und vielen Noldor den Tod brachte.
Er selbst fiel in Mithrim in der Schlacht Dagor-nuin-Giliath, niedergestreckt
von dem Herrn der Balrogs.
Galadriel und Celeborn
Galadriel und Celeborn tauchen hauptsächlich im “Herrn der Ringe“ auf, Galadriel
ist jedoch auch für die Handlung im “Silmarillion“ wichtig. Die beiden sind ein
Elbenpaar, das seit dem ersten Zeitalter von Mittelerde gemeinsam lebt. Im Herrn
der Ringe sind die beiden schließlich Herrscher von Lórien, einem wundersamen
Waldelbenreich.
Die mächtige Galadriel stammt aus dem höchsten Fürstenhaus der Elben. Sie wurde
noch im Zeitalter der Bäume geboren und ist daher im Herrn der Ringe eine der
ältesten noch lebenden Elbinnen überhaupt, die einzige, die zu den exilierten
Noldor gehört.
Galadriel wird als eine Art „Seherin“ geschildert. Ihre Macht besteht darin,
anderen “ins Herz zu blicken“ und dabei sogar solche Absichten zu entdecken,
über die ihr Gegenüber sich selbst noch nicht im Klaren ist. Auch zeichnet sie
sich stets durch große Weisheit und vor allem Voraussicht aus, so misstraut sie
Feanor, der später großes Leid über alle Elben bringt, von Anfang an und warnt
die Elben vor ihm. Sie erkennt auch Sauron trotz seiner Verkleidung und
versucht, die anderen Elben vor ihm zu warnen, als dieser sich in Eregion
einschleicht, wo schließlich die Ringe nach seiner Anleitung geschmiedet werden.
Mit Saruman, Gandalf und Elrond gründet sie im dritten Zeitalter den Weißen Rat
und beteiligt sich als eine der Hauptakteure am Kampf gegen Sauron.
Im dritten Zeitalter ist sie die Trägerin des Elbenringes Nenya, dem weißen Ring
des Wassers. Im Ringkrieg kämpfen Galadriel und Celeborn gegen die Feinde in Dol
Guldur, Saurons Rückzugsfestung im südlichen Düsterwald, und besiegen sie
schließlich. Nach der Vernichtung des Einen Ringes nimmt ihre Kraft daher ab und
letztlich gehen Galadriel und Celeborn zu den “Grauen Anfurten“, um Mittelerde
zu verlassen und in den Westen zu segeln, zurück dorthin, wo Galadriel geboren
wurde.
Celeborn tritt als weniger mächtig und weniger weise als seine Frau auf und
wirkt daher schwach. Seine Herkunft ist innerhalb von Tolkiens Werk nicht klar
eingeordnet. Innerhalb des Silmarillion ist er ein Edler aus Doriath und ein
Verwandter von König Thingol.
Arwen
Arwen war die Tochter Elronds und Celebríans und die Enkelin von Galadriel.
Als Halbelbin musste sie sich zwischen dem (unsterblichen) Leben als Elbin und
einem menschlichen Schicksal entscheiden. Als sie sich in Aragorn, den
Thronerben von Arnor und Gondor, einen Menschen, verliebte, wählte ein
sterbliches Leben, sehr zur Trauer ihres Vaters.
Am Ende des Ringkrieges heiratete sie Aragorn und schenkte ihm einen Sohn namens
Eldarion und mehrere Töchter. Nach seinem Tod in hohem Alter ging sie nach
Lórien, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. Ihr Grab liegt auf dem Cerin Amroth.
Legolas
Legolas war einer der neun Gefährten, die den Ringträger bei seiner Aufgabe, den
Einen Ring nach Mordor zu bringen, unterstützten. Er war der Sohn von Thranduil,
dem Elbenkönig des Düsterwaldes und Enkel von Oropher.
Im Verlauf des Ringkrieges wurde er zu einem engen Freund von Gimli und verließ
Mittelerde gemeinsam mit ihm, als sich beide zusammen, viele Jahre nach dem Ende
des Ringkrieges, in einem Boot zu den Westlichen Landen begaben.
Earendil
Der legendäre Halbelb Earendil, der Seefahrer war der Sohn von Tuor und Idril
und der Ehemann von Elwing. Mit sieben Jahren entkam Earendil mit seinen Eltern
dem Fall Gondolins, er wuchs an den Mündungen des Sirion auf.
Später fuhr Earendil mit seiner Frau und einem der Silmarilli, von Beren und
Lúthien zurückgewonnen, auf dem Schiff Vingilot nach Aman und bat dort die Valar,
den Bewohnern Mittelerdes im aussichtslosen Kampf gegen Melkor (Morgoth) zu
helfen.
Earendil war aufgrund seiner Abstammung sowohl ein Fürsprecher der Elben als
auch der Menschen. Auf seine Bitte hin zogen die Valar gegen Morgoth in den
Krieg des Zorns, bei dem Beleriand in den Fluten des Meeres versank. So endete
das Erste Zeitalter.
Earendil war wie seine Frau Elwing Halbelb. Elwing traf für sich und für ihn die
Entscheidung, ob er fortan zu den Elben oder Menschen gehören sollte. Sie
entschied sich für die Unsterblichkeit, was bedeutete, dass Earendil nicht mehr
nach Mittelerde zu den Sterblichen zurückkehren konnte.
Elrond
Der Halbelb Elrond war einer der ältesten Figuren in der Zeit des “Herrn der
Ringe“. Wie sein Zwillingsbruder Elros (und alle Halbelben) wurde er vor die
Wahl gestellt, ob er Elb oder Mensch sein soll. Er entschied sich für Ersteres,
anders als sein Bruder, der mit den Menschen auf die Insel Numenor zog und der
erste König der Numenorer wurde.
In den Unruhen um Eregion im zweiten Zeitalter zog sich Elrond in ein Tal im
Nebelgebirge zurück und gründete dort im Jahr 1697 Bruchtal. Im dritten
Zeitalter heiratete er Galadriels Tochter Celebrían und wurde Vater von Elladan,
Elrohir und Arwen.
Er beriet mit Menschen, Zwergen, Elben und Frodo, wer den Ring der Macht
vernichten sollte. In seinem Haus in Bruchtal heilte er Frodo von seiner
Stichwunde, die er vom Hexenkönig auf der Wetterspitze zugefügt bekam. Er
leitete den “Rat von Elrond“ und sorgte für Entsendung der Dúnedain zur
Unterstützung Gondors. Nach dem Ende des Ringkrieges verließ er zusammen mit
Galadriel, mehreren anderen Elben, Gandalf, Bilbo und Frodo Mittelerde in
Richtung Valinor.
Menschen
Die Menschen traten mit dem Aufgehen der Sonne in die Welt. Sie sind im
Gegensatz zu den Elben sterblich und selbst aus der Sicht der Zwerge kurzlebig.
Diese Sterblichkeit, das Schicksal, die Welt verlassen zu können, während die
Elben an Arda gebunden bleiben bis die Welt endet, wurde von Iluvatar als Gabe
verliehen, obwohl dies von den Menschen nicht immer verstanden wurde.
Bald bevölkerten sie den Osten Mittelerdes. Dort wurden sie jedoch von bösen
Mächten bedroht, und einige Stämme flohen in den Norden und Westen, wo sie die
Reiche der Noldor und Sindar erreichten.
Aragorn
Aragorn, Arathorns Sohn, war ein Dúnedain-Fürst und Nachfahre von Isildur. Er
war der Erbe der Königswürde von Gondor und Arnor.
Als Aragorn zwei Jahre alt war, wurde sein Vater Arathorn im Kampf gegen Orks
durch einen Pfeil getötet. Aragorn und seine Mutter Gilraen kamen nach Bruchtal,
wo Elrond die Rolle eines Vaters für Aragorn übernahm. Um ihn vor dem Feind zu
schützen, der nach dem Erben Isildurs suchte, wurde seine wahre Identität
verschleiert und er wurde nur noch Streicher genannt. Erst als Aragorn 20 Jahre
alt wurde nannte Elrond ihm seinen richtigen Namen und eröffnete ihm seine
Bestimmung.
In Bruchtal begegnete Aragorn Arwen, Elronds Tochter, und verliebte sich in sie.
Elrond sah dies und sagte Aragorn, dass er sich an keine Frau binden solle, bis
er seinen Wert bewiesen habe. Aragorn verließ daraufhin Bruchtal, ging in die
Wildnis und schloss sich den Dúnedain an. In dieser Zeit seines Exils wurde er
ein Freund Gandalfs. Auf seinen gefährlichen Reisen bewachte er mit den anderen
Dúnedain auch das Auenland.
Aragorn diente unter anderem Ecthelion, dem Statthalter Gondors und Vater
Denethors, als Kriegsherr. Durch strategisches Geschick vernichtete er unter
anderem nahezu die gesamte Flotte der Korsaren von Umbar und verdiente sich
dadurch großen Ruhm in Gondor. Er verließ den Hof von Gondor, als Denethor an
die Macht kam, welcher zu ahnen schien, wer der mysteriöse Feldherr Thorongil
wirklich war.
Nachdem er von Gandalf erfuhr, dass der Eine Ring gefunden worden war, spürte er
Gollum auf, als dieser aus Mordor zurückkehrte. Während Gandalf von Saruman
aufgehalten wurde, traf die Gemeinschaft der Hobbits um Frodo in Bree auf
Aragorn. Er offenbarte sich ihnen unter dem Namen „Streicher“ und führte sie
durch die Sümpfe und über die Berge nach Bruchtal, wo er an Elronds Rat
teilnahm. Nach Gandalfs Sturz in Moria übernahm er die Führung der Gemeinschaft
des Ringes sowie später im Ringkrieg den Oberbefehl der Armeen des Westens im
Kampf gegen Sauron.
Nach Ende des Ringkrieges wurde er unter dem Namen Elessar König des
wiedervereinten Königreiches von Gondor und Arnor. Er heiratete Arwen, die für
ihn ihre Unsterblichkeit aufgab; sie gebar ihm einen Sohn, Eldarion, und mehrere
Töchter. Sein Schwert Andúril ist aus den Bruchstücken des legendären Narsil
geschmiedet, Elendils Schwert, das am Ende des Zweiten Zeitalters den Ring vom
Finger Saurons schnitt.
Isildur
Isildur war Elendils Sohn und floh zusammen mit seinem Vater und Anárion, seinem
Bruder, im Jahre 3319 des zweiten Zeitalters aus dem untergehenden Númenor. Die
Brüder wurden Könige Gondors und Isildur regierte in Minas Ithil, bis dieses im
Jahre 3429 von Sauron eingenommen wurde.
In der Schlacht von Dagorlad 3434 gelang es Isildur, den Einen Ring vom Finger
Saurons zu schneiden und ihn damit zu besiegen. Er verfiel aber der Macht des
Ringes und weigerte sich, ihn zu zerstören. Wenige Jahre später geriet er in
einen Hinterhalt und wurde von Orks erschossen, als der Ring bei seinem
Fluchtversuch über den Fluss vom Finger rutschte und ihn sichtbar werden ließ.
Denethor
Denethor der Zweite, Ecthelions Sohn, war der 26. Truchsess (Statthalter) von
Gondor. Er lebte von 2930 (drittes Zeitalter) bis zum 15. März 3019 (drittes
Zeitalter). Seine beiden Söhne Boromir und Faramir spielten beide im Verlauf des
Herrn der Ringe eine tragende Rolle.
Denethor wird als kühn und tapfer, aber auch weitsichtig und klug geschildert.
Laut Gandalf floss in seinen Adern fast reines, numenorisches Blut, wie auch bei
seinem Sohn Faramir, jedoch nicht bei Boromir. Seit seinem Amtsantritt im Jahr
2984 (3. Zeitalter) suchte er vor allem das Wohlergehen Gondors. Zur Zeit des
Ringkrieges war er ein harter und teilweise verzweifelter Mann, der weder für
sich, seine Söhne oder für Gondor noch eine Hoffnung sah. Dies wurde zumindest
teilweise dadurch ausgelöst, dass er den Palantír von Gondor nutzte und dabei
von Sauron getäuscht und beeinflusst wurde.
Er wollte lieber sterben, als Gondors Niederlage mit anzusehen, und versuchte,
sich und seinen tödlich verwundeten Sohn Faramir auf einem Scheiterhaufen zu
verbrennen. Während Faramir gerettet wurde, starb der wahnsinnig gewordene
Denethor.
Boromir
Boromir wurde 2978 (Drittes Zeitalter) als ältester Sohn Denethors II (Truchsess
von Gondor) geboren. Nach einem prophetischen Traum, den auch sein jüngerer
Bruder Faramir träumte, zog er nach Bruchtal, um ihn sich deuten zu lassen. Er
wird als stolzer und hoch gewachsener Mensch geschildert, der sich vor allem im
Kampf durch Mut, Kraft und Geschicklichkeit auszeichnete.
Als ältester Sohn und Erbe des Truchsessen trug er das Horn von Gondor. Er
begleitete die Gemeinschaft des Ringes bis zu den Rauros-Fällen, wo es bei einem
Streit zwischen ihm und Frodo Beutlin zum Bruch der Gemeinschaft kam, als
Boromir versuchte, Frodo den Ring gewaltsam abzunehmen.
Er war mehr und mehr vom Ring eingenommen, den er nicht als Gefahr, sondern
vielmehr als mächtige Waffe sah, die man nicht vernichten dürfe. Seine Tat hatte
zur Folge, dass Frodo sich von der Gemeinschaft trennte, indem er sich mit dem
Ring unsichtbar machte und floh.
Boromir versuchte, dies wiedergutzumachen, und verlor sein Leben im tapferen
Kampf gegen Orks und Uruk-hai. Bei der Verteidigung von Merry und Pippin wurde
er von Bogenschützen getötet.
Boromir wurde in einem Boot bestattet, zusammen mit seinen Waffen und dem in
zwei Teile zerborstenen Horn von Gondor. Sein jüngerer Bruder Faramir sah ihn
später auf dem Anduin gen Süden treibend.
Faramir
Faramir war der zweite Sohn von Denethor dem II., Truchsess (Statthalter) von
Gondor und lebte vom Jahre 2983 des 3. Zeitalters bis zum Jahre 83 des 4.
Zeitalters.
Im Ringkrieg war Faramir zunächst Hauptmann der Waldläufer von Ithilien und galt
als einer der besten menschlichen Bogenschützen seiner Zeit. Nach dem Tod seines
älteren Bruders Boromir, um den er sehr trauerte, wurde er Heerführer von Gondor.
Als sein Vater, Denethor II. erfuhr, dass Boromir gestorben war, wünschte er
sich, Faramir wäre tot und sein älterer Bruder Boromir am Leben. Denethor trieb
Faramir ohne Hoffnung in die Schlacht um die äußere Mauer von Gondor und um
Osgiliath, in der dieser von einem vergifteten Pfeil der Südländer (Haradrim)
schwer verletzt wurde.
Sein Vater war über diese scheinbar tödliche Verwundung so erschüttert, dass er
beschloss, sich selbst und Faramir zu verbrennen. Während Faramir von Beregond
und Pippin gerettet wurde, starb Denethor auf seinem eigenen Scheiterhaufen.
Während seiner Genesung begegnete Faramir Éowyn und verliebte sich in sie. Sie
heirateten nach Ende des Ringkrieges, wie im dritten Band des Herrn der Ringe
beschrieben. Als Aragorn König von Arnor und Gondor wurde, ernannte er Faramir
zum Statthalter Gondors und Fürst von Ithilien.
Ar-Pharazôn
Letzter, mächtigster und stolzester König des untergegangenen Inselreichs. Im
Jahr 3255 nahm er nach dem Tod Tar-Palantirs dessen Tochter gegen ihren Willen
und das Gesetz Númenors zur Frau und erlangte so die Macht.
Als Sauron für sich den Titel des Königs der Menschen beanspruchte, sammelte
Ar-Pharazôn das Heer Númenors und segelte mit seiner Flotte nach Mittelerde, um
Sauron zu unterwerfen. So groß war die Macht der Númenorer in jenen Tagen, dass
Sauron sich auch auf seine stärksten Diener nicht mehr verlassen konnte. Da er
das mächtige Heer der Númenorer nicht im Kampf besiegen konnte, unterwarf er
sich und willigte ein, als „Gefangener“ nach Númenor zu gehen, wo er jedoch
schon bald das Vertrauen des Königs und seiner Räte erlangte.
Unter Saurons Einfluss und von diesem korrumpiert wurde Ar-Pharazôn zum
mächtigsten Tyrannen, den die Welt seit Morgoth gesehen hatte. In seinem Wahn
und seiner Angst vor dem Tod stellte er sich letztlich sogar gegen die Valar und
versuchte, ihnen das Geheimnis der Unsterblichkeit zu entreißen. Er führte eine
gewaltige Armee nach Aman, um die Valar zu bekriegen, als er jedoch seinen Fuß
auf Aman setzte, führte er damit den Untergang Númenors herbei. Ar-Pharazôn und
seine Soldaten wurden unter den zusammenstürzenden Bergen begraben und
vernichtet. Númenor wurde vom Meer verschlungen, und nur wenige entkamen,
darunter Elendil und seine Söhne Isildur und Anárion.
Elendil
Elendil war ein Númenorer, der, nach dem Untergang Númenors, nach Mittelerde kam
und das Nördliche Königreich Arnor gründete. Seine Macht beruhte auf dem Wissen
und den Schätzen die er aus Númenor retten konnte, seiner Freundschaft zu
Gil-galad, dem letzten Hohen König der Noldor von Lindon, und seinen
Gefolgsleuten. Seine Hauptstadt war Annúminas (Sindarin: Turm des Westens), die
er am Ufer des Nenuial-See erbaute.
Erst in seinen letzten Jahren gewann er auch kriegerischen Ruhm. Sauron griff
Gondor, das Reich von Elendils Söhnen, an und eroberte Minas Ithil (das später
zu Minas Morgul wurde). Elendil und Gil-galad schlossen das Letzte Bündnis
zwischen Elben und Menschen und führten ein mächtiges Heer nach Süden, um Gondor
beizustehen. Auf der Dagorlad trugen sie den Sieg davon und zogen so gegen
Barad-dur, Saurons dunkle Festung. Nach siebenjähriger Belagerung kam es zum
Kampf zwischen Sauron und dem Letzten Bündnis. Dabei wurden Elendil und
Gil-galad zwar getötet, aber auch Sauron wurde niedergeworfen. Elendils Sohn
Isildur schnitt ihm mit dem abgebrochenen Heftstück von Narsil den Einen Ring
von der Hand.
Rohirrim
Die Rohirrim, Einwohner von Rohan, waren ein Reitervolk im Norden von Gondor.
Das von ihnen bewohnte Gebiet hatten sie einst von Gondor zum Dank für erwiesene
Kriegsdienste bekommen. Sie lebten in Rohan in kleinen verstreuten Dörfern und
betrieben neben anderen ländlichen Gewerben vor allem Pferdezucht. Ihre Pferde
galten als die besten von ganz Mittelerde, sogar die Rappen der Schwarzen Reiter
wurden aus Rohan gestohlen.
Die meisten der Rohirrim waren groß, blond und blauäugig. Sie verstanden nicht
viel von den Künsten, Handwerken und Wissenschaften, welche in Gondor gepflegt
wurden. Gefürchtet waren die Éored (Schwadronen) ihrer Reiterei, die mit
grimmigen Stabreim-Gesängen in die Schlacht zogen.
Théoden
Théoden, Thengels Sohn, aus dem Geschlecht von Éorl, war der 17. König von Rohan.
Mit seiner Frau Elfhild hatte er einen Sohn, seinen Thronerben Théodred. Nachdem
seine Schwester Théodwyn, kurz nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes Éomund,
starb, nahm Théoden deren Kinder Éomer und Éowyn in die “Goldene Halle Meduseld“
(dem Königspalast von Rohan) auf, so dass sie an seinem Hof in Edoras
aufwuchsen.
Gegen Ende des Dritten Zeitalters wurde Théoden von seinem Ratgeber Gríma
verraten und geriet unter den Bann von Saruman dem Zauberer. Unter diesem
Einfluss wurde er massiv geschwächt und hörte nur noch auf Gríma Schlangenzunge.
In dieser Zeit starb sein Sohn Théodred bei Gefechten mit Orks. Théoden wurde
schließlich von Gandalf geheilt und verbannte den verräterischen Gríma aus
seinem Reich.
Ab diesem Zeitpunkt erlangte er seine frühere Stärke zurück und führte die
Rohirrim in den Krieg gegen Saruman. Dessen Armee aus Orks und Uruk-Hai
belagerte den König und seine Reiter in Helms Klamm, wurde aber besiegt. Théoden
kam dann, aus alter Bündnistreue, dem Truchsess von Gondor zu Hilfe, als Saurons
Armeen die Stadt Minas Thirith belagerten. Vor den Mauern der Stadt, in der
„Schlacht auf dem Pelennor“ starb Théoden im Kampf mit dem Fürsten der Nazgûl,
als sein Pferd Schneemähne von einem Pfeil getroffen wurde, stürzte und ihn
unter sich begrub. Er wurde in Gondor aufgebahrt und später in Rohan an der
Seite seiner Vorfahren beerdigt.
Éomer
Éomer, Sohn des Éomund, lebte vom Jahre 2991 3. Zeitalter bis ins Jahre 63 4.
Zeitalter. Er war der Neffe von Théoden, des Königs von Rohan, und zur Zeit des
Ringkrieges der 3. Marschall der Riddermark (andere Bezeichnung für Rohan).
Seine Schwester Éowyn spielte im Ringkrieg ebenfalls eine wichtige Rolle.
In der Zeit des Ringkrieges, in der König Théoden von Saruman beeinflusst wurde,
verbannte dieser Éomer aus Rohan, weil er als Einziger gegen des Königs Ratgeber
und Sarumans Spion Gríma Schlangenzunge auftrat und diesen bedrohte. Durch
Gandalfs Hilfe wurde Grímas Verrat aufgedeckt und dieser fortgejagt. Théoden
ernannte Éomer daraufhin zum ersten Marschall der Riddermark und machte ihn
damit zu seinem Erben und Thronfolger.
Éomer kämpfte tapfer in der Schlacht von Helms Klamm und auf dem Pelennor und
zog mit Aragorn und den Heerführern des Westens als Anführer der Reiter von
Rohan in die letzte Schlacht am Schwarzen Tor von Mordor.
Nach dem Tod Théodens auf dem Schlachtfeld vor Minas Thirith wurde Éomer König
von Rohan. Er heiratete Lothiriel aus Dol Amroth. Vor seinem Tod rief er noch
einmal Meriadoc Brandybock zu sich. Er starb schließlich im Alter von 93 Jahren.
Éowyn
Éowyn war die Tochter von Éomund, Marschall der Mark, der während eines
Ork-Angriffes ums Leben kam, als sie noch ein kleines Kind war, und König
Theodens Schwester Théodwyn, die an der Trauer um ihren gefallenen Mann starb.
König Theoden von Rohan nahm sie und ihren älteren Bruder Éomer mit nach Rohan,
wo sie unter seiner Obhut aufwuchsen. Als Schildmaid von Rohan lernte sie neben
den höfischen Tugenden auch kämpfen. Mit enormem Mut und Klugheit begabt, litt
sie darunter, als Frau nur auf “Heim und Herd“ festgelegt zu werden. Lange
pflegte sie den alternden König, der unter den Einflüsterungen von Gríma
Schlangenzunge zunehmend verfiel.
Sie begegnete Aragorn und verliebte sich unglücklich in ihn. Als aber dieser ihr
sagte, dass es nur ein Schatten sei, den sie liebt, starb ihre Hoffnung. Als ihr
Onkel Theoden, der von Gandalf geheilt wurde, nach der Schlacht um Helms Klamm
mit seinen Männern in den Krieg gegen Mordor zog, verkleidete sie sich als Mann
und nannte sich Dernhelm, um mitzukämpfen. In der großen Schlacht um Minas
Tirith besiegte sie mit Merry den Hexenkönig von Angmar, den obersten der Nazgûl.
Diesem war prophezeit worden, dass er durch keines Mannes Hand würde fallen
können. Danach fiel sie in einen todesähnlichen Schlaf. Aragorn konnte sie
heilen. Sie traf dann in Gondors Häusern der Heilung Faramir, den Truchsess von
Gondor und späteren Fürsten von Ithilien.
Nach dem Ringkrieg heiratete sie Faramir, zog mit ihm nach Ithilien und bekam
mit ihm einen Sohn namens Elboron.
Gríma Schlangenzunge
Gríma war der engste Ratgeber König Theodens von Rohan. Er verriet seinen König
vor Beginn des Ringkriegs an Saruman und schwächte ihn mit Einflüsterungen und
Ränken, an denen dieser fast zugrunde ging. Außerdem stellte er Éowyn, der
Nichte des Königs, nach und war maßgeblich daran beteiligt, dass ihr Bruder
Éomer aus Meduseld, der “Goldenen Halle“ von Rohan verbannt wurde. Nachdem
Theoden durch Gandalf geheilt wurde, verbannte er jetzt Gríma, der daraufhin zu
seinem eigentlichen Herrn Saruman nach Isengart floh, wo er von diesem wie ein
Sklave behandelt wurde.
Ungefähr zur gleichen Zeit als Frodo aus Beutelsend wegzog, wurde er auf dem Weg
nach Isengart von einigen Nazgul unter dem Hexenkönig abgefangen. Er rettete
sein Leben indem er Saruman an diese verriet und stand fortan, wenn auch
unbewusst in deren Diensten. Damit trug er auch zum Untergang Sarumans bei und
war somit ein doppelter Verräter.
Nach dem Fall von Isengart zog er mit Saruman durch Mittelerde, tyrannisierte
mit ihm zusammen Hobbingen und das Auenland und ermordete Saruman schließlich
aus Hass und Verzweiflung. Dabei wurde er von Hobbit-Bogenschützen erschossen.
Haradrim
Die Haradrim waren wilde, und als primitiv beschriebene Menschen aus Harad,
einem großen Bereich im südlichen Mittelerde. Im Zweiten Zeitalter leisten
einige der Haradrim Númenor Tribut, doch im Dritten Zeitalter standen sie unter
dem Einfluss Saurons und waren eine ständige Bedrohung für Gondors südliche
Grenzen. Einige der Haradrim wurden von schwarzen Númenórern regiert.
Die Haradrim waren im Allgemeinen groß und dunkelhäutig, mit schwarzem Haar und
dunklen Augen. Sie trugen scharlachrote Kleidung und Goldschmuck, und einige
Stämme der Haradrim bemalten ihre Körper.
In der Schlacht führten sie Krummschwerter und alle möglichen andere Waffen und
waren gefürchtet wegen ihrer Kriegs-Olifanten.
Ostlinge
Als Ostlinge werden die Bewohner von Rhûn und Khand bezeichnet. Diese sind
Nachfahren jener Menschen, die während der Großen Wanderung keinen Kontakt mit
den Elben aufgenommen hatten. Stattdessen blieben sie im Osten in einer Gegend,
die später die „Nebellande“ genannt wurden. Dort bildeten sich viele recht
kriegerische Stammesgesellschaften mit Hierarchien und einem strengen
Kastenwesen. Sie waren dunkelhäutig und verwildert. Einst von den Menschen des
Westens verdrängt, gab Sauron ihnen die Chance, sich zu rächen. Sie stellten
sich unter seinen Kriegsdienst und waren von nun an Söldner, die dem dunklen
Herrscher gegen die freien Völker Mittelerdes in Schlachten zu Hilfe kommen
sollten.
Im dritten Zeitalter tauchen sie daher als kriegerische Angreifer vor Gondor auf
und unterstützten Saurons Armee in der Schlacht auf dem Pelennor. Nach der
großen Schlacht am Pelennor flohen die überlebenden Ostlinge zurück in ihre
Heimat und wurden lange nicht mehr in der Nähe der Grenzen Gondors gesichtet.
Wagenfahrer
Ein weiteres Volk der Ostlinge. Sie sind besser bewaffnet als die meisten Völker
des Ostens, und auch ihre Frauen leisten Kriegsdienst. Die Benutzung von Wagen
ist charakteristisch für dieses Volk. Ihre Anführer fahren auf Streitwägen in
den Kampf statt zu reiten. Sie verbündeten sich mit den Völkern von Khand und
Harad und kamen 1851 im dritten Zeitalter aus dem Osten, überquerten den Anduin,
wurden aber gerade noch von den Rohirim und den Menschen aus Gondor
zurückgeschlagen.
Menschen aus Bree
Diese Menschen leben in Bree, dem größten Ort im Breeland. Sie kamen im zweiten
Zeitalter aus den östlichen Gebieten auf der Flucht vor Sauron sowie den
Ostlingen und wurden sesshaft. Im “Herrn der Ringe“ spielt ein Wirt aus Bree,
Gerstenmann Butterblume, eine wichtige Rolle. Er übergibt Frodo den Brief von
Gandalf, in dem er erklärt, die Hobbits sollen nicht auf ihn warten, sondern mit
Aragorn weiterziehen. Er schützt die Hobbits vor den Nazgûl, indem er mit
Aragorn Hobbitattrappen in die Betten des Zimmers legt, wo die Hobbits
eigentlich schlafen wollten.
Nazgûl (Ringgeister)
Die Nazgûl (deren Name in der schwarzen Sprache Mordors Ringgeister bedeutet
trugen als große Könige der Menschen die Neun Ringe der Macht, die Sauron ihnen
einst gegeben hatte. Nacheinander verfielen sie jedoch der Macht des Einen und
wurden zu willenlosen Sklaven von Saurons Willen, aber dadurch nahezu
unsterblich.
Die Waffe der Ringgeister ist vor allem der lähmende Schrecken, den ihr bloßes
Auftreten bei den Feinden verursacht. Dunkelheit ist um sie, und sie sprechen
mit den Stimmen des Todes. Aus ihren Schreien hört man abgrundtiefen Hass und
unerträglichen Schmerz heraus. Außerdem benutzen sie verhexte Klingen, wie das
Morgulmesser, mit dem der Hexenkönig Frodo auf der Wetterspitze verletzte.
Ihre größte Schwachstelle ist, dass sie direkt Saurons Willen unterworfen sind.
Als der Letzte Bund gegen Ende des Zweiten Zeitalters Sauron besiegte, versagte
den Ringgeistern der Mut. Ihr Meister musste nach dieser Niederlage für tausend
Jahre untertauchen und seine Macht neu aufbauen, und auch die Nazgûl hielten
sich verborgen. Das Sonnenlicht konnte sie schwächen, und sie waren extrem
wasserscheu. Sie überquerten Flüsse nur, falls es eine Brücke gab. Herkömmliche
Waffen prallten an ihnen ab, jedoch erzielten beschriftete Klingen elbischer und
numenorischer Herkunft durchaus Wirkung.
Ihr Sitz ist die Stadt Minas Morgul, die sie im Jahre 2002 des Dritten
Zeitalters erobert hatten. Von dort aus bereiten sie Saurons Rückkehr vor. Sie
traten im Jahre 2251 zum ersten Mal in Erscheinung. Sie ziehen normalerweise auf
großen schrecklichen Flugtieren in den Kampf, hingegen tarnen sie sich als
“schwarze Reiter“, um unerkannt in das Auenland zu kommen.
Die beiden wichtigsten Nazgûl sind der Hexenkönig, der in Abhebung von den
anderen eine eiserne Krone trägt, und Khamul, der einen besonders guten
Geruchssinn hat. Der Hexenkönig wird am Ende des “Herrn der Ringe“ von Éowyn,
der Prinzessin von Rohan, getötet. So erfüllt sich die Prophezeiung des Elben
Glorfindel, er werde von keines Mannes Hand sterben.
Zwerge
Innerhalb Tolkiens Welt wurden die Zwerge vom Vala Aulë noch vor den Elben und
Menschen erschaffen. Aulë war ungeduldig und wollte nicht auf das Erscheinen der
von Ilúvatar geschaffenen Rassen warten, um Schüler für seine Kunst zu bekommen.
Er erschuf daher im Geheimen die sieben Urväter der Zwerge. Erst nachdem
Ilúvatar erkannte, dass Aulë bereit war, seine Geschöpfe zu opfern, adoptierte
er die Zwerge als seine eigenen Kinder und hauchte ihnen einen eigenen Willen
ein. Sie durften aber erst nach den „Erstgeborenen“ (den Elben) die Welt
erblicken. Deshalb legte Aulë die Zwerge unter der Erde zum Schlafen und weckte
sie erst nach dem Erscheinen der ersten Elben wieder auf.
Aulë erschuf die Zwerge stark und unnachgiebig, damit sie Melkor widerstehen
konnten. So gelang es Sauron beispielsweise nicht, sie mit den Ringen der Macht
zu verführen, was er bei den Menschen geschafft hatte. Zwerge leben erheblich
länger als Menschen. Ihre richtigen Namen sind wie ihre eigene Sprache geheim,
die Zwerge verraten sie niemals einem Angehörigen eines anderen Volks, nicht
einmal auf ihren Grabsteinen wurden sie vermerkt. Die in Tolkiens Welt
öffentlich verwendeten Namen entsprachen in ihrer Form denen der nördlichen
Menschen, wie auch die Zwerge nach außen hin die Sprache der jeweils
benachbarten Völker verwendeten.
Durin
Durin war innerhalb Tolkiens Schöpfung der Älteste der sieben Väter der Zwerge
und so der Stammvater aller Zwerge, die darum oft auch als „Durins Volk“
bezeichnet werden. Er nahm seinen Wohnsitz in Azanulbizar, dort wo später
Khazad-dûm war. Durin wurde auch der Unsterbliche genannt, weil er sehr lange
lebte und sein Geschlecht nie erlosch. Außerdem wurde fünfmal ein Erbe geboren,
der seinem Vater so ähnlich sah, dass er auch Durin genannt wurde, der letzte
dieser Reihe, Durin VI. wurde 1980 D.Z. vom Balrog erschlagen, den die Zwerge
weckten, als sie in ihrer Gier nach Mithril zu tief gruben. Durin wird in vielen
Liedern und Gedichten der Zwerge besungen.
Gimli
Gimli, Gloins Sohn, gehört zur „Gemeinschaft des Ringes“, der Gruppe Helden, die
als Begleiter für Frodo die Handlung des Herrn der Ringe tragen. Innerhalb der
Gemeinschaft repräsentiert Gimli die Zwerge. Sein Vater Gloin war einer der 13
Zwerge, denen Bilbo Beutlin sich auf der Reise zum Erebor anschloss (siehe “Der
kleine Hobbit“). Auch sein Onkel Oin war ein Mitglied dieser 13 Zwerge.
Gimli schließt während der Ereignisse des Herrn der Ringe Freundschaft zum Elben
Legolas und erhält daher den Beinamen “Elbenfreund“. Gemeinsam mit Legolas
verließ er (als einziger Zwerg) im Jahr 100 des 4. Zeitalters die Gestade
Mittelerdes, um in Valinor zu leben.
Thorin Eichenschild
Thorin Eichenschild war als “Thorin II.“ von 2190 bis 2289 des 3. Zeitalters von
Mittelerde König der Zwerge. Den Beinamen „Eichenschild“ erhielt er, als er in
einer Schlacht vor den Toren Morias seinen Schild verlor und die Schläge seiner
Feinde mit einem dicken Eichenknüppel abwehrte.
Thorin ist einer der Protagonisten im “Kleinen Hobbit“, in dem er sich mit 12
Gefährten, Bilbo Beutlin und Gandalf aufmacht, das “Königreich unter dem Berg“
zurückzugewinnen, das der Drache Smaug den Zwergen geraubt hatte. Thorin
Eichenschild fiel zusammen mit seinen Neffen Fili und Kili in der „Schlacht der
5 Heere“, als Elben, Menschen und Zwerge gemeinsam gegen Orks und Warge aus dem
Nebelgebirge kämpften.
Sein Grab liegt unter dem Einsamen Berg.
Balin
Balin erscheint als Figur im “Kleinen Hobbit“, wo er einer der Begleiter Thorin
Eichenschilds ist. Er kam während des Versuchs, Moria für die Zwerge
zurückzuerobern, ums Leben. Sein Grab wie auch Aufzeichnungen, aus denen Balins
Schicksal hervorgeht findet die Gemeinschaft des Ringes in Moria.
Aus diesen Aufzeichnungen geht hervor, dass Balin im Jahr 2989 des 3. Zeitalters
mit vielen weiteren Zwergen nach Moria aufbrach und anfangs beim Versuch der
Eroberung Erfolge hatte, allerdings fünf Jahre nach ihrer Ankunft von einem Ork
erschossen wurde. Die Zwergenkolonie wurde wenig später von den Orks
ausgerottet.
Hobbits
Nach ihrer großen Wanderung wurde das Auenland die Heimat der Hobbits. 1400
Jahre vor den Ereignissen im “Herrn der Ringe“ siedelten sie sich dort an.
Damals stand das Land noch unter der Herrschaft des Königs von Fornost, der
ihnen erlaubte dort zu leben, wenn sie die Herrschaft von Fornost anerkannten,
seine Boten achteten und die Brücken und Straßen des Landes in Stand hielten.
Nachdem die westlichen Reiche der Menschen (darunter auch Fornost) im Kampf
gegen Angmar scheiterten und untergingen, betrachteten die Hobbits das Land als
ihr Eigen, wodurch sich ihr Leben nicht änderte, da sie sich schon immer selbst
verwalteten. Das Land ist hügelig und zum Bau von Hobbithöhlen gut geeignet. Da
die Hobbits von Gewalt wenig halten, hatte es im Auenland vor dem Ringkrieg
dreihundert Jahre lang keine Schlacht mehr gegeben.
Bilbo Beutlin
Bilbo Beutlin war eine der Hauptfiguren in den Büchern “Der kleine Hobbit“ und
“Der Herr der Ringe“.
Er ist ein angesehener und achtbarer Hobbit und lebte unauffällig in Hobbingen,
bis er im eines Tages mit Gandalf, Thorin Eichenschild und weiteren 12 Zwergen
aufbrach zum Einsamen Berg, um den Zwergenschatz vom Drachen Smaug
zurückzufordern. Das führte zu einer gefahrvollen Reise über das Nebelgebirge,
durch den Düsterwald bis nach Erebor, wo der Drache den Tod fand und die
“Schlacht der 5 Heere“ geschlagen wurde, ehe Bilbo, nun steinreich, wieder in
seine Heimat nach Hobbingen im Auenland zurückkehrte.
Auf dieser Fahrt fand er, in der Höhle von Gollum, den Einen Ring. Er besiegte
Gollum im Rätselkampf und entkam mit Hilfe des Ringes. Er nutzte die Fähigkeit
des Ringes, seinen Träger unsichtbar zu machen, mehrmals während seiner Fahrt
und trug ihn auch im Auenland, ohne dessen Herkunft zu kennen. Als Ringträger
lebte er ungewöhnlich lange. Er pflegte eine Freundschaft zu Gandalf, den
Zwergen und auch Elben.
Im “Herrn der Ringe“ übergab er an seinem „einundelfzigsten“ (111.) Geburtstag
den Ring und sein gesamtes Eigentum an seinen Lieblingsneffen und Adoptivsohn
Frodo Beutlin, der am selben Tag seinen 33. Geburtstag und damit seine
Mündigkeit feierte. Bilbo machte sich mit drei Zwergen auf die Reise nach
Bruchtal, wo er bei Elrond, dem Elbenfürsten, ein ruhiges Leben lebte und sich
dem Verfassen von Gedichten und Liedern beschäftigte.
Während Frodo sich viele Jahre später mit der “Gemeinschaft des Ringes“ auf den
Weg machte, um den Einen Ring in den Feuern des Schicksalsberges zu vernichten,
hatte Bilbo nur die Rolle eines Chronisten.
Am Ende der Erzählung begleitete er Frodo, Gandalf und viele Elben zu den Grauen
Anfurten um dort nach Valinor zu segeln. Zu dieser Zeit hatte er bereits seinen
131. Geburtstag gefeiert, und war damit (abgesehen von Gollum/Sméagol) der
älteste Hobbit geworden, der je in Mittelerde gelebt hatte.
Frodo Beutlin
Frodo Beutlin ist eine der Hauptfiguren in “Der Herr der Ringe“. Er war der Sohn
von Drogo Beutlin und Primula Brandybock. Nach dem Tod seiner Eltern, die bei
einem Bootsunfall ums Leben kamen, als er 12 Jahre alt war, lebte er bei Bilbo
Beutlin, der ihn später zu seinem Adoptivsohn und Erben machte. Als Bilbo an
seinem hundertelften Geburtstag (gleichzeitig Frodos 33. Geburtstag) das
Auenland erneut verließ, hinterließ er Frodo seinen Besitz und vertraute ihm
seinen magischen Ring, den Einen Ring, an.
Fast zwanzig Jahre später erfuhr Frodo zu seinem Entsetzen von Gandalf, dass es
sich bei seinem Erbstück um den Einen Ring von Sauron handelte. Gandalf sagte
ihm, der Ring müsse vernichtet werden. Eine Weile später also machte Frodo sich
mit seinen Freunden Sam, Merry und Pippin auf den Weg nach Bruchtal, um den Ring
vor den Nazgûl in Sicherheit zu bringen. Frodo wurde auf der Flucht vom Anführer
der Ringgeister an der Wetterspitze fast getötet, erreichte aber mit Hilfe von
Aragorn und dem Elben Glorfindel gerade noch rechtzeitig Bruchtal, wo er von
Elrond geheilt wurde.
Später brach er, nach der Entscheidung “des Rates von Elrond“, mit der
Gemeinschaft des Ringes nach Mordor auf, um den Ring in die Feuer des
Schicksalsberges zu werfen und so zu zerstören. An den Rauros-Fällen trennte er
sich vom Rest der Gemeinschaft, als Boromir versuchte, ihm den Ring abzunehmen.
Mit Sam überquerte er die Emyn Muil und die Totensümpfe und gelangte schließlich
unter der Führung von Gollum bis nach Mordor. Sam und Frodo wurden schließlich
von Gollum verraten, denn dieser hatte sie in die Falle der schrecklichen Spinne
Kankra gelockt. Die Spinne stach Frodo, so dass dieser das Bewusstsein verlor,
von Orks gefangen und in den Turm von Cirith Ungol gebracht wurde. Von dort
rettete ihn dann Sam.
Der Ring wurde für Frodo immer mehr zur unerträglichen Belastung, und selbst mit
der unerschütterlichen Loyalität und Hilfe seines Dieners Sam und der
überraschenden Zähigkeit der Hobbits, die nur Gandalf vorher vermutet hatte,
stand dis Mission auf Messers Schneide, bis der Ring schließlich zum
Schicksalsberg gelangte. Zuletzt war Frodo so sehr von der Macht des Ringes
“geknechtet“, dass er nicht imstande war, den Ring ins Feuer zu werfen und ihn
für sich selbst beanspruchte. Gollum, selbst ein früherer Ringträger, der die
Hobbits bis zuletzt verfolgt hatte, nahm ihm die Entscheidung ab, indem er ihm
gierig den Ring-Finger abbiss. Gollum stürzte dann aber in seinem Freudentaumel
mit dem Ring in die Feuer des Schicksalsberges. Damit endete der Ringkrieg mit
Saurons Vernichtung.
Frodo und Sam wurden von den Adlern gerettet und nach Minas Tirith gebracht, wo
sie als Helden gefeiert wurden.
Schließlich kehrte Frodo in das Auenland zurück. Dort begann er mit seinen
Freunden Pippin, Merry und Sam, das Auenland aus der Gewalt Sarumans zu
befreien. Zwei Jahre später, noch immer belastet durch seine Verletzung von der
Wetterspitze, erhielt Frodo zusammen mit Bilbo die Erlaubnis, mit den Elben von
den “Grauen Anfurten“, den letzten Häfen der Elben, in die unsterblichen Lande
nach Valinor zu segeln.
Samweis Gamdschie (Sam)
Samweis Gamdschie oder kurz Sam war Frodos Gärtner und später dessen ständiger
Begleiter auf dem Weg zum Schicksalsberg. Ursprünglich von Gandalf als Frodos
Begleiter nur auf seiner Reise nach Bruchtal eingesetzt, folgte er seinem Herrn
später durch Moria, Lorien und letztlich bis nach Mordor und trug als
humorvoller, mutiger und loyaler Freund und Diener für Frodo sehr viel zur
Erfüllung der Aufgabe bei.
Sam fühlte sich auf eine besondere Art und Weise für Frodo verantwortlich und
umsorgte ihn aufmerksam. So war er der erste, der Boromir misstraute, und auch
Gollum, der sie mehr oder weniger gezwungenermaßen auf einem Teil des Weges
begleitete, war ihm mehr als suspekt.
Als Frodo von Gollum bei Kankras Lauer in einen Hinterhalt gelockt wurde,
kämpfte Sam zunächst mit Gollum und kurz darauf mit Kankra, der riesigen Spinne,
die seinen Herren vergiftet und eingesponnen hatte. In dem Glauben, Frodo (der
vom Gift der Spinne betäubt war) sei tot, nahm Sam den Ring, Stich und
Galadriels Phiole, um die Aufgabe zu erfüllen. Als er erfuhr, dass sein Herr
nicht tot war, rettete er ihn aus der Gefangenschaft der Orks, gab ihm den Ring
zurück und begleitete ihn aufopferungsvoll bis zum Schicksalsberg.
Nach dem Ende des Ringkrieges und der Befreiung des Auenlandes heiratete er
Rosie Hüttinger, die mit ihm 13 Kinder hatte. Nachdem Frodo, Bilbo und auch
Gandalf Mittelerde verlassen hatten, wurde Sam für sieben Wahlperioden
Bürgermeister und lebte viele Jahre hoch angesehen im Auenland. Erst nach dem
Tod seiner Frau verließ er Mittelerde und erhielt als einer der “Ringträger“ die
Erlaubnis, ebenfalls nach Valinor zu segeln.
Meriadoc Brandybock (Merry)
Meriadoc Brandybock war ein Hobbit aus Bockland und ein guter Freund von Frodo
Beutlin und Peregrin Tuk. Merry floh zusammen mit Frodo, Pippin und Sam aus dem
Auenland nach Bruchtal und gehörte später zu den Neun Gefährten, die von Elrond
ausgesandt wurden, um den Ring zu vernichten.
Zusammen mit Pippin wurde Merry von Orks gefangen genommen, als die Gemeinschaft
des Ringes zerbrach. Sie konnten fliehen und trafen im Wald von Fangorn auf die
Ents; diese begleiteten sie beim Angriff auf Isengart.
Merry wurde später zum Knappen von Theoden, König von Rohan, und kämpfte mit
Éowyn in der Schlacht auf dem Pelennor. Dort half er Éowyn, den Hexenmeister von
Angmar, Anführer der Nazgûl, zu töten.
Nach dem Ringkrieg wurde er gemeinsam mit Pippin von König Elessar (Aragorn) im
Jahr 14 des 4. Zeitalters zum “Ratsherrn des Nördlichen Königreichs“ ernannt und
genoss bei den Hobbits einen ausgezeichneten Ruf.
Peregrin Tuk (Pippin)
Peregrin Tuk war ein Hobbit aus Tukland, er zählte Meriadoc Brandybock und Frodo
Beutlin zu seinen besten Freunden. Er floh mit Frodo, Merry und Sam nach
Bruchtal und wurde wie die drei anderen Hobbits auch ein Mitglied der Neun
Gefährten, die von Elrond ausgesandt wurden, um den Ring zu vernichten.
Er wurde zusammen mit Merry von Orks gefangen genommen. Sie konnten in den
Fangorn-Wald fliehen und trafen dort auf die Ents; diese begleiteten sie beim
Angriff auf Isengart.
Pippin ritt mit Gandalf nach Minas Tirith und trat in die Dienste Denethors II.,
dem Truchsess von Gondor.
Zu hohen Ehren gelangt Pippin, als er Thain des Auenlandes wurde und, gemeinsam
mit Merry, von König Elessar (Aragorn) im Jahr 14 des 4. Zeitalters zum
“Ratsherrn des Nördlichen Königreichs“ ernannt wurde. Er hatte einen Sohn namens
Faramir, der später Sams Tochter Goldlöckchen heiratete.
Gollum/Sméagol
Gollum (ursprünglicher Name Sméagol) war ein Hobbit und war einer Familiengruppe
vom Hobbitstamm der Starren angehörig.
Sméagols Vetter Déagol fand einst beim Angeln im Fluss Anduin einen schönen
goldenen Ring, den Sméagol beim ersten Anblick schon sehr begehrte, und er
verlangte daraufhin, dass Déagol ihm den Ring schenken sollte, da er doch
Geburtstag hatte. Als dieser sich weigerte, erwürgte ihn Sméagol und versteckte
seine Leiche. Anschließend steckte sich Sméagol den Ring an den Finger und ging
ins Dorf zurück.
Er bemerkte bald, dass er unsichtbar wurde, wenn er den Ring trug. Der Ring
veränderte sein Wesen, er wurde mit der Zeit misstrauisch, heimtückisch und
scharfsinnig für alles, was andere verletzen konnte. Wann immer Sméagol sichtbar
war, wurde er von seinen Verwandten gemieden und herumgestoßen, was er ihnen
dann wiederum heimzahlte, wenn er den Ring gebrauchte. Da er nach einiger Zeit
nur noch Brabbel- und Gluckslaute von sich gab, nannten ihn alle bald “Gollum“
und verwünschten ihn. Zu guter Letzt wurde er von seiner Großmutter, der
Autoritätsperson des Dorfes, verstoßen.
Sméagol zog gekränkt und verletzt davon, lebte von rohem Fisch und begann, seine
Umwelt zu hassen. Nichts konnte er mehr ertragen, auch die Sonne und den Mond
hasste er. Er folgte der Quelle eines Flusses bis tief unter das Nebelgebirge
hinein und lebte dort in Stollen und Höhlen. Dort blieb er fast 500 Jahre, denn
der Ring verlängerte sein Leben auf unnatürliche Weise, und in dieser Zeit
verdarb der Ring seine Seele fast völlig. Gollum nannte den Ring nur noch
“seinen Schatz“ bzw. sein “Geburtstagsgeschenk“ und wurde im Laufe der Zeit zu
einer gespaltenen Persönlichkeit.
Der Hobbit Bilbo Beutlin, der während eines Gefechts mit Orks von seinen
Kameraden getrennt worden war und in den unterirdischen Höhlen des Nebelgebirges
umherirrte, fand durch Zufall oder Schicksal den Ring. Kurz darauf traf Bilbo
auf Gollum. Sie beginnen einen Rätselwettstreit, und Bilbo gewinnt mit der
berühmten Frage “Was habe ich in meiner Tasche“. Mit Hilfe des Ringes entkommt
er Gollum und kehrt zu seinen Gefährten zurück.
Viele Jahre später machte sich Gollum, aufgezehrt von der Sehnsucht nach “seinem
Schatz“, auf die Suche nach Bilbo. Dabei geriet er nach Mordor, an dessen
Grenzen er gefangen wurde. Dort wurde ihm von Sauron das Wissen abgerungen, dass
der Eine Ring wieder gefunden wurde und im Auenland sei, bei “Beutlin“.
Daraufhin begann die Jagd nach dem Ringträger. Der Dunkle Herrscher sandte
alsbald seine Nazgûl aus, um sich den Ring zurückzuholen. Gollum kam wieder
frei, ihm wurde aber der Eindruck vermittelt, er sei aufgrund seiner Schläue
entkommen. Gollum wurde später von Aragorn gefunden und gefangen. Er wurde von
Gandalf dem Grauen verhört und anschließend den Elben zur Bewachung übergeben,
konnte aber bald mit Hilfe der Orks fliehen.
Heimlich verfolgte er die Gemeinschaft des Ringes durch Moria, Lothlórien und
später bis in die Emyn Muil. Dort schließlich wurde er von Frodo und Sam
überwältigt und schwor dem “Herrn des Schatzes“ (Frodo) ewige Treue. Auf Frodos
Befehl führte er sie zunächst zum unüberwindbaren Morannon (Schwarzes Tor) und
schließlich über einen “geheimen“ Weg nach Mordor. Gollum lockte die Hobbits in
das Lager von Kankra am Pass von Cirith Ungol, um nach Frodos Tod den Ring
wieder an sich nehmen zu können. Frodo entkam der Spinne, und Gollum musste
fliehen, folgte den beiden Hobbits aber heimlich weiter, getrieben von dem
wahnsinnigen Bedürfnis, seinen Schatz zurückzuerobern. In den Schicksalsklüften
am Orodruin kämpfte er mit Frodo, um wieder an seinen Schatz zu gelangen. Er
biss Frodo den Finger ab und erbeutete den Ring. Doch dann stolperte er und
stürzte mit dem Ring ins Feuer, wodurch dieser endgültig vernichtet und der
Ringkrieg beendet wurde.
Ents
Die Ents wurden geschaffen, um die Pflanzen, insbesondere die Bäume, vor
feindlichen Kreaturen zu beschützen. Es waren einst die Elben, die die Bäume das
Sprechen lehrten. Obwohl sie über zwei Beine, zwei Arme und ein Gesicht
verfügen, sehen sie Bäumen zum Verwechseln ähnlich. Ents verfügen über eine sehr
lange Lebensspanne, die sich über mehrere Zeitalter erstrecken kann. Im “Herrn
der Ringe“ kommen nur männliche Ents vor, da diese, wie sie es ausdrücken, die
Entfrauen verloren haben. Im Ringkrieg verhielten sich die Ents anfangs neutral.
Erst als Baumbart entdeckt, dass Saruman seinen Wald zerstört und die Ents
aufstachelt, etwas dagegen zu unternehmen, greifen sie in das Geschehen ein.
Baumbart ist neben Tom Bombadil das älteste Lebewesen in Mittelerde. Er ist der
Hüter des Fangorn-Waldes. Früher hatte er sich oft mit Saruman unterhalten, bis
dieser anfing, sich nur noch für Räder und Maschinen zu interessieren und sich
sogar mit den Orks zusammentat. Er berief das Entthing ein und ging anschließend
nach Isengart, um sich für die vielen Bäume zu rächen, die auf Befehl Sarumans
gefällt worden waren. Er leitete den Fluss Isen und alle anderen nahe liegenden
Flüsse so um, dass eine große Flutwelle Isengart überschwemmte.
Huorns sind Ents, die langsam baumisch (unbeweglich) werden. Sie können sich
jedoch ihrer Widerstandskräfte besinnen und aus ihrer pflanzlichen Starre
erwachen. Viele können sich aber noch bewegen, manche sogar davonlaufen und sind
in gewissem Maße sogar einer Sprache mächtig. Unterhalten können sich die Huorns
allerdings nur mit den Ents und den Elben. Viele der Huorns aus dem Fangornwald
marschierten zur Schlacht bei der Hornburg und halfen den Rohirrim, die Orks
niederzumachen. Sie hassen Orks und alle baumfällenden Wesen (u.a. auch Zwerge
und Menschen).
Orks
Melkor versklavte viele Dunkelelben. Er folterte sie über eine lange Zeit und
züchtete aus ihnen die Orks. Die Orks sind von Hass auf ihren Meister erfüllt,
sie folgen ihm nur, weil sie ihn fürchten. Sie haben zahlreiche Feinde und
werden selbst von ihren Verbündeten gemieden. Statt der Schwarzen Sprache
Saurons verwenden sie eine einfacher strukturierte eigene Sprache. Der größte
Teil von ihnen lebt in Mordor, andere im Nebelgebirge, in Moria und Isengart.
Im Ringkrieg treten Orks mit verschiedenen Symbolen auf ihren Schilden auf. Die
des “roten Auges“ sind Sauron (Mordor) unterstellt, die der “weißen Hand“ dienen
Saruman (Isengart) und jene mit dem Mond sind unter dem Kommando des
Hexenmeisters (Minas Morgul). Sarumans militärische Stärke bei seinem Feldzug
gegen Rohan beruht vor allem auf den Uruk-Hai. Diese werden anders als andere
Orks durch Tageslicht nicht geschwächt. Sie sind größer, stärker und
ausdauernder als andere Orks und fühlen sich diesen überlegen.
Drachen
Die Drachen wurden von Melkor im ersten Zeitalter in den Kerkern von Angband zu
Kriegszwecken erschaffen. Sie waren gefährliche Wesen und galten als äußerst
intelligent, aber auch als reizbar, eitel und stets hungrig. Sie scheuten Licht
und Wasser. Sie wurden durch eisenharte Schuppen geschützt, ihr Bauch war aber
ungeschützt und verletzlich.
Adler
Im “Hobbit“ und im “Herrn der Ringe“ tauchen an mehreren Stellen große Adler
auf. Diese Riesenadler sind mythische, intelligente Kreaturen. Sie sind die
edelsten und größten aller Vögel, geschaffen von Manwë vor dem Erwachen der
Kinder Ilúvatars; sie sehen sich gleichwertig mit den Elbenfürsten. Im ersten
Zeitalter schützten sie Gondolin vor den Spähern Morgoths, und wachten später
über Tuor, Idril und die Überlebenden Gondolins, als sie aus der Stadt flohen.
Im Krieg des Zorns zogen sie mit Earendil gegen die geflügelten Drachen in die
Schlacht.
Im dritten Zeitalter halfen die Adler des Nebelgebirges Gandalf, Thorin, Bilbo
und den Zwergen und spielten eine Schlüsselrolle in der Schlacht der fünf Heere
im Jahre 2941 DZ. Gwaihir rettet Gandalf von seiner Gefangenschaft in Isengart
und trägt ihn von den Zinnen des Orthanc. Im Ringkrieg retteten Gwaihir,
Landroval und Meneldor Frodo und Sam von den brennenden Hängen des Oroduin.
Zuvor haben sie zusammen mit den anderen Adlern die Nazgûl auf ihren Geflügelten
Schatten angegriffen.
Tom Bombadil
Tom Bombadil ist eines der größten Rätsel in Tolkiens Werken. Er ist ein nicht
näher beschriebenes Wesen, das in Gestalt eines fröhlichen Mannes auftritt und
zusammen mit seiner Gemahlin Goldbeere im “Alten Wald“ lebt, einem denkwürdigen
Ort voller bösartiger Bäume, die Bombadil aber problemlos kontrolliert. Er
erscheint stets fröhlich und hilfsbereit, meist durch die Gegend springend und
laut sinnlose Lieder singend. Ein weiteres Charakteristikum Bombadils ist, dass
ihm sowohl Furcht als auch das Verlangen nach Besitz oder Herrschaft völlig
abgehen. Aus diesem Grund hat der Eine Ring keine Wirkung auf ihn.
Bombadil ist nicht nur rätselhaft, sondern scheint aus einer anderen Welt zu
stammen: Er passt nicht in die sonst sauber in Kategorien eingeteilte Welt des
Herrn der Ringe, so lässt er sich beispielsweise keinem der von Tolkien
erfundenen Völker zuordnen. Tatsächlich wurde Bombadil unabhängig vom
Mittelerde-Stoff erfunden und erschien schon 1934 zum ersten Mal als Protagonist
eines Gedichts in The Oxford Magazine.
Trolle
Melkor erschuf die Trolle versehentlich, als er Ents nachahmen wollte. Es sind
sehr große und dumme Wesen, dafür hatten sie aber sehr viel Kraft. Sie sprachen
nur eine einfache Sprache, wie aus der Unterhaltung der drei Trolle in “Der
Hobbit“ bekannt ist.
Die Stärksten von ihnen sind die Steintrolle (von denen manche mehrere Köpfe
haben), welche im Licht der Sonne zu Stein werden. Die von Sauron gezüchteten
Höhlentrolle und Bergtrolle haben Schuppen, wodurch sie das Licht vertragen.
Eine vierte Trollart ist bekannt, die sogenannten Olog-hai, welche im Ringkrieg
eingesetzt wurden. Die Olog-hai waren intelligent und vertrugen das Sonnenlicht
wie keine andere Trollart.
Warge
Warge waren von Sauron und Saruman eingesetzte, übergroße Wölfe, die unter
anderem als Reittiere für Orks missbraucht wurden. Sie werden zum ersten Mal
erwähnt, als die Gemeinschaft des Ringes auf dem Weg nach Moria von einer Gruppe
Warge überfallen wird.
Die im “Kleinen Hobbit“ erwähnten Wölfe, die Bilbo und die Zwerge am Fuße des
Nebelgebirges überfallen, waren ebenfalls Warge.
Mûmakil (Olifanten)
Mûmakil (bei den Hobbits Olifanten genannt) sind elefantenähnliche Wesen, jedoch
viel größer; sie haben riesige Stoßzähne. Sie wurden von den Haradrim als
Lastentiere und in der Kriegsführung verwendet.
Im Ringkrieg werden Mûmakil als “Kriegsgerät“ sowohl in den Kämpfen um Ithilien
als auch bei der Belagerung von Minas Tirith eingesetzt.
Es ist mit der größte Wunsch von Sam, dem Begleiter Frodos, einmal im Leben
einen Olifanten zu sehen. Dieser Wunsch wird während der Reise nach Mordor auch
erfüllt. Er kennt auch ein Gedicht über jene.
Armee der Toten
Die Armee der Toten ist eine von Aragorn geführte Gruppe Untoter, die von
Isildur verflucht worden war.
Diesem hatte sie einen Eid geschworen, ihm gegen Sauron in der Schlacht des
"Letzten Bündnis" beizustehen. Als Isildur sie in die Schlacht rief, versteckten
sie sich in den Bergen. Daraufhin verfluchte er sie, niemals Ruhe zu finden, bis
ihr Eid eines Tages erfüllt würde. Von da an lebten sie als ruhelose Geister
oberhalb von Dunharg unter dem Dwimorberg auf den sogenannten Pfaden der Toten.
Niemand - außer Isildurs Erbe - hat diese Pfade jemals betreten dürfen.
Im Ringkrieg rief Aragorn diese Armee am Stein von Erech zur Schlacht. Nachdem
sie die Korsaren von Umbar bei Pelargir besiegten, betrachtet Aragorn ihren Eid
als erfüllt und erlöst sie von ihrem Fluch.
Die Stärke dieser Armee lag zu allen Zeiten nicht in ihrer Unbesiegbarkeit (seit
sie bestand, hat es keine Waffe gegen sie gegeben) sondern vielmehr in der
Angst, die sie allein schon durch ihr Dasein ausgelöst hat.