Am 15.10.2007 fand im Wiener UCI Milleniumscity die Premiere zu Uwe Bolls neuestem Film "Postal" statt. World of Movies war mit von der Partie und bekam ein Interview mit dem Meister höchstpersönlich!

Interview:

WoM: Was macht dir am meisten Spaß an deiner Arbeit als Regisseur?

Uwe Boll: Am meisten Spaß macht es mir Filme zu drehen. An den Dreharbeiten jeden Tag mit den Schauspielern zu arbeiten. Ich kann nicht behaupten, dass das Schreiben von Drehbüchern keinen Spaß macht aber es ist einfach schön zu sehen wenn ein Buch fertig geschrieben ist, wie es umgesetzt wird.

WoM: Vergeht dir der Spaß an deiner Arbeit wenn du oft sehr negative Kritiken im Internet bekommst?

Uwe Boll: Man geht danach einfach anderes an die Arbeit ran. Ich denke, dass ich bei "Alone in the Dark" und "Blood Rayne" dann schon ganz anders gearbeitet habe. Ich habe länger die Skripten entwickelt und besser aufgepasst, wer in den Filmen mitspielt. Damit nicht wieder jemand mitspielt wie Tara Reid, die in "Alone in the Dark" komplett neben der Rolle war. Man wird dadurch kompromissloser und so hatten die Kritiken im Internet auch einen positiven Aspekt. Sicher sind einige Kritiken Schwachsinn aber es wurden auch Sachen geschrieben die einfach wahr sind und die muss man dann einfach hinnehmen.

WoM: List du auch Kritiken im Internet aus dem deutschsprachigen Raum?

Uwe Boll: Ja klar aber es ist in den USA auch nicht anders. Ich bekomm aber auch Mails von Leuten, die dann schreiben, dass ihnen meine Sachen gefallen und das finde ich dann gut. Wenn es dann so Kritiken gibt in denen gemeint wird, dass "Blood Rayne" schlechter ist als "Elektra" oder "Ultraviolet" der hat sie doch nicht mehr alle, finde ich auf jeden Fall. Wenn man dann liest, dass "Elektra" 4 von 5 Punkten von Leuten bekommt und "Blood Rayne" nur 2 und die Personen dann darauf anspricht, muss man einfach fragen ob sie nur die letzten 15 Minuten gesehen haben. Oder schau einfach mal bei "Dead or Alive". Das ist doch der größte Dreck aller Zeiten. Da denkt man sich dann einfach den Leuten hat man doch ins Gehirn geschissen. Wenn dann nämlich gesagt wird, dass die Schauspieler schlecht waren oder die Story nicht passt dann muss ich einfach sagen, ihr habt sie doch nicht alle! Ich seh ja schließlich auch die ganzen Filme. Wenn jedoch einer sagt, dass Tara Reid in "Alone in the Dark" unglaubwürdig wirkte und so den Film schlecht machte dann stimmt das. Wenn ich zum Beispiel auf "House of the Dead" schaue. Da musste ich 25 Seiten Dialoge am Set aus dem Drehbuch streichen. Wenn dann nämlich die ganze Zeit geredet wird, wer schon mit wem Sex hatte dann ist das einfach nur peinlich. Da sag dich einfach nur, du sagst jetzt gar nichts mehr und gehst da jetzt gerade aus und wirst erschossen und Ende. Ich hab dann einfach viel mehr Action rein gebracht als im Drehbuch war.

WoM: "Blood Rayne" war ja von den Splattereffekten doch recht heftig, oder?

Uwe Boll: Ja na klar. Ich wollte mit "Blood Rayne" einen Vampirfilm machen der Sex und Gore hat und nicht "Van Helsing", wo ja eigentlich nichts passiert. Da fliegen ja nur alle durch die Gegend aber es fließt kein Tropfen Blut damit der Film ja ab 12 läuft und da hab ich einfach keinen Bock drauf.

WoM: Gibt es noch ein Videospiel welches du gerne verfilmen würdest?

Uwe Boll: Ja gut. Ich hab ja zum Beispiel "Zombie Attack", "Legend" und mit "Sabotage" neue Games und da muss man sehen. Ich werde wahrscheinlich 1 oder 2 von den 3 Games verfilmen. Was ich interessant finde ist, das zu meinem Film "Tunnelrats" ein Videospiel gemacht wird. Da läuft es also anders rum. Vielleicht passiert das ja in Zukunft auch mal öfters. Ich war ja immer ein großer Fan von "Hitman" und "Silent Hill" aber die hat ja leider schon jemand anderes verfilmt. So Filme wie "World of Warcraft" wären schon was. Aber dazu muss zuerst "Schwerter des Königs" Geld einspielen da ich sonst so große Projekte gar nicht finanzieren kann. 

WoM: Wie sieht es aus mit Kritiken zu "Schwerter des Königs"?

Uwe Boll: Da kann ich leider noch nicht viel sagen. Aber da kann man dann nicht mehr von einem Trashfilm reden. Das ist ein echt fetter Film und da braucht man sich dann in Hollywood nicht damit zu verstecken.

WoM: Wir bedanken uns für das Interview und wünschen dir in Österreich viel Erfolg mit "Postal".

Uwe Boll: Danke.